In der dreckigen Stadt wurde ich geborn'
Hab die Augen aufgemacht, und ich hab' gefror'n
Ich hab' geschrien, und sie haben mich geschlagen
Sie haben mir beigebracht zu sprechen, doch verboten zu fragen.

Meine Mutter hatte mich lieb, aber keine Zeit
Sie sagte: "Sei brav und Du kommst in den Himmel"
Doch das war mir viel zu weit
Mein Vater war überall, nur nie bei mir
und so bin ich aufgewachsen wie ein wildes Tier.

Und ich hab mich gewehrt, weil ich leben wollte
Und ich hab nie getan, was ich tun sollte
Und alle braven Kinder zeigten mit dem Finger auf mich
Und schrien:
Da kommt er wieder, der bitterböse Friederich!
Da kommt er wieder, der bitterböse Friederich!

Ich war kaum in der Schule, als sie sagten, dass ich dumm bin
Und alles, was ich sagte, das nannten sie Unsinn
Meinen Lehrern war's egal, ob ich dumm bleibe
Meinen Eltern war's egal, wo ich mich 'rumtreibe.

Jetzt ist es mir egal, was sie über mich sagen
Auch wenn die alten Frau'n Angst vor mir haben
Ihr sagt ich sei zu faul, um arbeiten zu geh'n
Doch ich sag: Ihr seid doch zu faul, um mich zu versteh'n.

Jetzt schluckt sie endlich runter eure alten Phrasen
Faßt euch endlich mal an die eigenen Nasen
Holt die Polizei, hetzt eure Hund auf mich!
Denn hier kommt er wieder, der bitterböse Friederich!
Hier kommt er wieder, der bitterböse Friederich!
Text: R. Moebius
Music: Günther Holtmann & Pit Budde

COCHISE

Der "Bitterböse Friederich" stammt aus dem Kinderstück "Antistruwelpeter" des "Hoffmann's Comic Theater". Cochise (die Bandmitglieder Günther Holdtmann und Pit Budde - ein Interview mit ihm aus dem Jahr 2003, in dem er auch auf selbstverwaltete Jugendzentren eingeht) haben den Text, den Rio Reiser 1978 schrieb, übernommen und eine neue Musik dazugemacht.



Aus einem taz-Artikel 2005: "Die Bewegung ging den Bach runter", sagt Budde. Bevor die Konzerte zu Nostalgieveranstaltungen verkamen, löste sich Cochise 1988 auf." Heute ist Pit Budde 52 und nimmt mit seiner Band KARIBUNI u.a. Kinderfriedenslieder im Ethnosound auf "Shalom, Salam - peace4kids"

"Wo das Licht aufging, hatte auch die Menschheit ihren Anfang genommen. Dem Lauf der Sonne war sie schließlich gefolgt nach Westen: Den Gang von Morgen nach Abend nannte Hölderlin die Reise des Weltgeistes durch die Geschichte."
Beat Wyss: Trauer der Vollendung, Hegels letzter Gang durch ein Museum, Der Eulenflug am Abend zurück zum Morgen

Biografien sind Längsschnitte durch die Geschichte.

Zitat laut.de: "Pausen kennt "Paradise" kaum, atemlos mündet ein Song in den nächsten. Wut, Verzweiflung und Verständnislosigkeit treiben Paint It Black um, vor allem wenn es um die eigene Regierung und deren Politik geht. Dennoch ergehen sich Paint It Black dankenswerterweise nicht in platten "George Bush is a fucking moron"-Parolen, sondern verklausulieren ihre durchaus derbe Kritik. Darüber hinaus spricht die Musik kraftvolle Bände."

Die Jugend muss als "Seismograph" zukünftiger Entwicklungen und Veränderungen verstanden werden.
In einem Interview bestätigt das auch der Jugendforscher Professor Dr. Hurrelmann:
"Die Jugend ist wie ein Seismograph. Sie zeigt Mentalitätsverschiebungen zuerst, mit zeitlicher Verzögerung treten sie dann bei den Erwachsenen auf."
"Die Lebenswelt junger Menschen muss ernst genommen werden....sie müsse als Seismograph für die Chancen und Risiken in Gesellschaft und Kirche begriffen werden", meint auch das Landeskomittee der Katholiken in Bayern 2006.
Der erste Seismograph wurde in China erfunden. Es handelte sich dabei um eine mit in acht Drachenköpfen verzierte Vase oder Urne aus Bronze.
Ihre Bewegungsempfindlichkeit ergab sich dadurch, dass jeder der acht Drachen eine Kugel im Maul hielt.
"Um die Basis der Urne herum, unter jedem Drachen, hockte ein Frosch aus Porzellan mit weit aufgerissenem Maul. Schon durch leichteste seismische Erschütterungen, wurde ein in der Urne verborgenes Pendel in Schwingungen versetzt, welche die Kugel aus ihrer Halterung löste. Vom Maul des Drachens fiel die Kugel in das des Frosches und erzeugt einen charakteristischen Klang, aus dem auf die Richtung des Erdbebens geschlossen werden konnte."
Jugendliche reagieren auf Probleme, die gesamtgesellschaftlich zur Lösung anstehen. Jugend ist 'bewegungsempfindlich'.
Zitat Lutz Spenneberg: "Jugend ist Zukunft. Sie gilt als Seismograph für drohende gesellschaftliche und politische Beben."
Wird nur die JUGEND problematisiert und die Probleme selbst nicht behandelt, werden sich kritische Zustände häufen. Zustände, in denen sich Orientierungslosigkeit, politische Skepsis und Entpolitisierung entweder in Radikalisierung und der Anfälligkeit für extremistische Positionen manifestieren. Oder Zustände, in denen wachsende Leistungszwänge, der sich verschärfende Konkurrenzkampf in der Schule, das in vielen Fällen höchst unsicher erscheinende Berufsleben und die negativen Auswirkungen der Leistungsanforderungen auf die Freizeit zu weitreichender Privatisierung, politischer Apathie und resignativer Abstumpfung führen. Doch weder die politisch Verantwortlichen, noch die Publizistik verschwenden sonderlich viele Gedanken daran. Jugend hat trotz der anhaltenden Debatten über die 'demografische Zukunft unserer Nation' keine Lobby. 600 000 Arbeitslose unter fünfundzwanzig Jahren, die gegen die anhaltenden Proteste der Jugendlichen durchgesetzte Einführung von Studiengebühren....noch haben wir keine extrem zugespitzten Zustände wie Ende letzten Jahres in französischen Vorstädten.

Das Wort ORIENTIERUNG erinnert an das Wort ORIENT. Und tatsächlich. Es kommt von lat. oriens = aufgehend, Partizip von oriri = sich erheben, aufgehen und ist wohl aus lateinischen Wendungen wie in oriente sole = in Richtung der aufgehenden Sonne, sich nach dem Aufgang der Sonne = Osten ausrichten, entstanden. Im Wörterbuch finden sich Erklärungen wie 1. Himmelsrichtung feststellen, sich zurechtfinden. 2. ins Bild setzen, unterrichten, Kenntnis geben, Kenntnis nehmen. Orientierung findet mit allen unseren Sinnen statt. Orientierung wird vermittelt bevor sie selbst hergestellt werden kann. Orientierung setzt Information voraus. Orientierung bezeichnet die Fähigkeit, die verschiedenen Informationen, die wir erhalten, zu kombinieren, zu speichern, als wieder abrufbares Wissen zu behalten und in Handlungen anzuwenden. Orientierung ist also ein fortlaufender Prozess, der nie wirklich vollendet ist. Jede neue Situation verlangt neue Orientierung. Es gibt günstigere und ungünstigere Voraussetzungen für Orientierung.
Das Gegenteil von Orientierung ist Orientierungslosigkeit und Desorientierung.

Röhren, Tunnel und Passagen....hässlich, düster, eng und zudem nicht ungefährlich....manchmal erschwert Gegenverkehr das Durchkommen .... je länger, desto düsterer. Nicht immer sieht man das Licht am anderen Ende. Oft gibt es keinen anderen Weg auf die andere Seite, oft weiss man nicht, was einen auf der anderen Seite erwartet. Orange Alert - trotz des Verweises auf die erhöhte Sicherheitsstufe....."wir setzen dem Elend der Macht die Freude am Sein entgegen"......selbst, wenn die Stimmung an manchen Orten der Erde zu 'Red Alert' umzukippen droht....wer heute den Kopf in den Sand steckt, muss damit rechnen, dass er ausläuft.....und der Ozean duldet keine Konkurrenz.....also Kopf hoch, nachdenken, informieren, handeln, schreiben, reden, schaffen.....wir lassen uns kein X für ein U vormachen......wir machen die Welt bunter, bevor es uns zu bunt wird .....alles wird gut....einen versuch sollte es zumindest wert sein.....